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Weitere Biolumineszens in Deutschland:

Neben den "echten Leuchtkäfern" (also Mitgliedern der Lampyridae) sind in Deutschland theoretisch noch andere Tiere mit Leuchtvermögen anzutreffen. Mögliche Kandidaten sind hier zwei Hundertfüßer-Arten (Scolioplanes crassipes und Geophilus carpophagus), einer Pilzmücke (Ceroplatus testaceus) und evtl. ein in Gewächshäuser eingeschleppter tropischer Regenwurm (Microscolex phosphoreus) (Koch (1927), Stammer (1932)).

Vereinzelt erhielt ich immer wieder Sichtungsmeldungen, die leuchtende Hundertfüßer vermuten ließen. Ende 2011 konnte dieser Verdacht erstmals durch "Beweisfotos" erhärtet werden.


Ein Hundertfüßer, der leuchten kann!
Foto: Von einem Sichtungsmelder


Ein Hundertfüßer, der leuchten kann!
Foto: Von einem Sichtungsmelder

Tatsächlich scheint der Winter "Hauptsaison" zur Beobachtung leuchtender Hundertfüßer in unserer Gegend zu sein (vgl. mit Koch (1927) und einer entsprechenden Beobachtung der UK Glow worm Survey Home Page (externer Link))

Unter den Pilzen kann der Hallimasch (Vertreter der Gattung Armillaria) manchmal schwach leuchtend beobachtet werden.

In den Meeren der BRD kommen ebenfalls leuchtende Tiere vor, wie etwa die in die Ostsee eingewanderte Rippenqualle Mnemiopsis leidyi. Auch marine Einzeller können markante Leuchtphänomene erzeugen. Noctiluca scintillans (Einzeller aus der Gruppe der Dinoflagellaten) sorgt in mit Sauerstoff angereicherten Wellen, wassergefüllten Fußabdrücken am Strand (und Schiffs-Toiletten, die mit Meerwasser spülen!) auch für unser Meeresleuchten.
Außerdem lassen sich sehr einfach Leuchtbakterien von Meeresfischen isolieren (externer Link).